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2. Allgemeine Chancen und Risiken der
Geldanlage in geschlossene Fonds
Eine Bemerkung vorweg: Absolute Sicherheit gibt es nicht.
Selbst eine allgemein betrachtet sichere Geldanlage wie Immobilien erbrachte schon Totalverluste
(Königsberg) oder herbe Verluste (Ostdeutschland im Wende-Rausch). Großbanken
brachen schon zusammen, die Spareinlagen waren verloren. Selbst vermeintlich sichere
festverzinsliche Wertpapiere, Sparbücher
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Sparstrümpfe wurden in der hohen Inflation 1923 oder bei der Währungsreform 1948 wertlos. Große Aktiengesellschaften
(siehe z. B. Holzmann) sind keine Garantie für Renditen, genauso wenig wie
Topstars in Filmfonds oder prominente Berater (Strauß-Sohn bei WABAG).
Fazit: Nur die Streuung auf Anlageformen, Anbieter
und Laufzeiten schützt vor größeren Verlusten bei der Geldanlage.
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Allgemeine Risiken
Zunächst kann die verwaltende Fondsgesellschaft insolvent werden. Hierbei
kann auch Betrug der Gesellschaft leider nicht ausgeschlossen werden. Im
Gegensatz zu Banken muss also erst die Seriosität des Initiators
geprüft werden. Danach die Kompetenz (teils auch bei Banken). Auch sehr große Fonds und
Fondsinitiatoren haben leider schon Verluste und Totalverluste produziert.
Das nächste Risiko ist die Anlage an sich. Von relativ
risikoarm (Container) bis hoch spekulativ (Medien, Venture Capital) muss ein
möglicher Verlust mit der persönlichen Risikoneigung abgestimmt werden. Der
geschlossene Fonds rentiert sich
nicht, zum Beispiel weil die gekaufte Immobilie leersteht oder das Schiff nicht
verchartert werden kann. Deshalb steht auch die Risikostreuung von
Initiatoren und Fondsarten an oberster Stelle. Es werden kaum alle gleichzeitig
schlechter als prognostiziert laufen. Der Anleger muss sich im
klaren sein, dass er eine unternehmerische Beteiligung eingeht.
Jeder Auslandsfonds außerhalb des Euroraums ist immer auch eine
Währungsspekulation. Währungsrisiken ergeben sich z. B.
bei USA- oder Kanada-Immobilienfonds, Hedgefonds oder Schiffsfonds, die
grundsätzlich in Dollar
abgerechnet werden.
Vor Beginn des Fonds besteht des weiteren das Risiko, dass sich nicht
genügend Anleger bzw. Fondskapital zusammenfindet. Dadurch können Objekte ggf.
nicht bezahlt werden - die Kosten sind aber angefallen - oder es
werden weniger Beteiligungen eingegangen und die Risiko-streuung nimmt ab. Gerade
kleine Beteiligungs-gesellschaften sind gefährdet. Hier kann eine
Platzierungsgarantie Abhilfe schaffen. Normalerweise werden geschlossene Fonds
mit zu geringem Volumen rückabgewickelt, da ein Wirtschaftsprüfer als Treuhänder
die Mittel nicht freigibt.
Es können Kostenüberschreitungen anfallen. Steuerliche Änderungen sind immer zu erwarten.
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Allgemeine Chancen
Der Anleger ist direkt an unternehmerischen Geldanlagen beteiligt, die eine höhere
Verzinsung als festverzinsliche Wertpapiere erzielen können (denn Banken zahlen
den Anlegern Zinsen um plus Gewinnzuschlag das Geld an Firmen auszuleihen, die
unternehmerisch tätig sind). Einige Anlagen haben steuerliche Vorteile. So können
Abschreibungen auf Immobilien das zu versteuernde Einkommen senken, der
Wertzuwachs muss aber ab einer gewissen Haltedauer der Anlage nicht versteuert
werden.
Durch die Mischung traditioneller Bankanlagen wie Aktien und Wertpapieren
mit Schiffen oder Windkraft streuen Sie Ihre Geldanlage auf wenig korrelierte
(also unzusammenhängende) Anlagen. Gehen die Aktienmärkte in die Knie, kann es
z. B. dennoch kräftig an Ihrem Windrad wehen. Dies stabilisiert nachweislich Ihr
Portfolio (z. B. durch Studien von Prof. Busse, dessen Analyse bei mir
erhältlich ist).
Bei allen Risikohinweisen: Viele Fonds haben besser als prognostiziert
abgeschnitten. Im Schnitt ist die Verzinsung von geschlossenen Fonds höher als
die festverzinslicher Wertpapiere, denn die höhere Rendite ist die Risikoprämie.
Aber es gibt nie die absolute Sicherheit! Und jede Sicherheit oder Garantie der
Anbieter kostet etwas.
Wenn Sie beispielsweise Ihr Geld in 10 geschlossene Fonds verschiedener Art
investieren, wird mindestens einer schlechter als geplant laufen, aber vermutlich
auch einer besser. Warum sollte ein Fonds nicht geringere Kosten und höherer
Erlöse als geplant erzielen? Das gibt es täglich. Genau genommen wird jeder
Fonds seine Planzahlen nicht erfüllen, da die unternehmerische Komponente immer
zu Über- und Unterschreitungen in Teilbereichen führen wird. Daher sind die
Fonds auch nur Beimischungen zu traditionellen Anlagen.
Die Chancen und Risiken der einzelnen Fonds sollten Sie in Prospekten in Ruhe
durchlesen.
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