Medienfond bzw. Medienfonds - Einführung

 
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Medienfonds - von Filmfonds bis Videospielefonds

 
 
     


Markt (1)
: Der Medienmarkt wächst stark, da z. B. die Zahl der Fernsehsender bzw. -stunden stetig steigt. 17000 Programmplätzen stehen rund 1000 neu produzierte Filme gegenüber. Filme für die beste Sendezeit sind knapp und teuer. TV-Sender haben wenig Geld; die "Major Studios" wie MGM produzieren nur 10 - 15 Filme pro Jahr, so dass Medienfonds eine Lücke schließen. Der Medienkonsum stieg die letzten Jahre stetig an, nicht unbedingt aber die Umsätze der Produzenten (Stichwort Raubkopie).
   Deutsche Filmfonds erhalten für in Deutschland produzierte Filme 20 % Zuschuss auf 80 % der Produktionskosten,  nichtrückzahlbar, einfach so.
     Musikproduktionen machen ebenfalls mehr Umsatz als Filme und sind günstig zu produzieren. Musik wird mehr gehört denn je.

   


Markt (2):
Der US-Kinomarkt ist für Filmemacher am bedeutsamsten, da 50 % der Welt-Kinoerlöse eines Films dort anfallen.  Der Vertrieb entscheidet über den Medienfonds-Erfolg! Daher sollte bei Kinofilmen der US-Markt bedient werden, möglichst mit Major Studios, die eigene Kinoketten oder Fernsehsender haben. Unabhängige Filmemacher haben es schwer. 18:2-Regel: nur 2 von 18 Filmen laufen gut.
   Die Erfahrung hat gezeigt, dass teure Produktionen mit Superstars und Materialschlachten bei der Rendite der Investoren nicht so gut abschnitten wie der mittelteure Kinofilm.
   Videospiele erzielten 40 Mrd. Dollar Umsatz in 2007, 2011 56 Mrd., mehr als die Kinofilm-Umsätze. Inzwischen spielen auch über 35-Jährige. Die Simulationsspiele sind überaus realistisch und schnell. Es gibt nicht nur "Ballerspiele", sondern Lern- und Geschicklichkeitsspiele, auch für Smartphones. Fragen Sie Ihre Kinder/Enkel.
 

   
   


Verwertungsstufen eines Kinofilms

1. Kino (30 % der Erlöse, früher mehr)
2. Video/DVD (40 %, bedeutsamer)
3. Pay- und Free-TV (30 %)
4. Musik und Merchandising parallel
    (z. B. Filmmusiken, T-Shirts)
5. Endverkauf als Library Value für
    die Filmbibiothek, also Fernseh- und
    Videorechte für Langzeitverwertung.

- gesamt ca. 7 Jahre -
 

Filmrolle

   


Chancen/Risiken
: Medienfonds sind unter-nehmerische Beteiligungen ohne Sachwert. Fällt ein Film durch, ist er wertlos, außer ein Major Studio drückt ihn durch die Verwertungskette (Topfilme gibts nur als Paket mit den Nieten, hohe Floprate). Risiken wie Schlechtwetter oder Star-Allüren sind abzusichern (Completion Bond, eine teure Versicherung). Top-US-Kinofilme spielen das 2- bis 6-fache ihrer Kosten ein; im Schnitt erzielen normale Filme nur 138 %. Ein Dollarrisiko ist gegeben. Problematisch ist, dass ein Film gut verdienen kann, aber der Fonds davon wenig sieht, da vorher die Vertriebe die Hand aufgehalten haben. Dies war in der Vergangenheit der Hauptgrund für schlechte Fondsergebnisse.
 

 
   


Steuerhinweise zu Medienfonds
(nur allgemein): Der Anleger erhält negative Einkünfte nach § 2 EStG, denn die Erstellungskosten der Filme sind sofort abzuschreiben (Medienerlass).  Dieser Auslegung widersprechen teils Richter. Die negativen Einkünfte sind in der Anlage vorzutragen und können nicht mit anderen Einkunftsarten mehr verrechnet werden. Für gewerbliche Fonds muss die Herstellereigenschaft (Mitbestimmung) der Anleger vorliegen. Wie weit diese gehen muss, ist trotz BMF-Schreibens unklar; an sich müssen die Anleger auch über Drehbücher, Schauspieler usw. entschieden, ohne nur vorgefertigte Konzepte auszuwählen. 
 
Medienfonds

   


Medienfonds mindern Risiken durch:

1. Filme verschiedener Sparten
    (TV-Filme sind risikoärmer als Kinofilme, da sie
     mehr Abnehmer haben und günstiger pro
     Filmminute sind.)
 
2. Vorabgarantien (z. B. der TV-Sender) sichern i. d.
    R. Rückfluss von 50 - 110 % der Produktions-
    kosten.

Fakt: Bislang floppten fast alle Film- und Musikfonds. Videofonds laufen teils erfolgreich!